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Eine gute Idee. Mehr nicht.

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(c) Christian Dang-anhDas Rettungsspiel gegen den FC Bayern war ein voller Erfolg – sportlich, wirtschaftlich und emotional. Aber eine Enttäuschung gab es an einem ansonsten gelungenen Alemannia-Nachmittag dann doch.

Nach dem Abpfiff des Rettungs-Spiels gegen den FC Bayern (2:5) drehte die Mannschaft eine Runde durch das ausverkaufte Stadion und wurde von allen Seiten bejubelt und beklatscht. Und das mit vollem Recht, denn in den 90 Minuten zuvor hatte sich die Rumpftruppe der Alemannia, vor allem in der zweiten Hälfte reichlich bestückt mit U23-Spielern, aufopferungsvoll und teils auch mit fußballerischen Mitteln gegen die Niederlage gegen die großen Bayern gewehrt.

Dass es am Ende dann doch eher standesgemäß 5:2 für die Roten stand, störte so recht niemanden, denn eigentlich ging man hier als Sieger vom Platz: Eine gute Leistung gegen einen übermächtigen Gegner gezeigt, dem Vernehmen nach eine halbe Million Euro eingenommen und zudem wieder ein wenig Alemannia-Gefühl aufflackern lassen. Alles prima!

Passiert hier jetzt noch was?

(c) Christian Dang-anh

Sportlich präsentierte sich die Alemannia sehr gut.

Jetzt zur eingangs angesprochenen Enttäuschung. Die Fan-IG hatte im Vorfeld des Spiels dazu aufgerufen, sich 20 Minuten nach Abpfiff in den Blöcken O3/O4 zu versammeln. Dort sollte ein Foto gemacht werden. Ein Foto von dem überwiegenden Teil der Alemannia-Fans, der sich klar von Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt distanziert. Damit sollte ein Signal an die Öffentlichkeit gesendet werden: Wir sind Alemannia-Fans, keine Nazis! Das ausgegebene Motto: “Gewaltfrei. Demokratisch. Alemannia-fanatisch. Wir sind die 99 %”

Eine super Idee, ohne Frage. Doch leider floppte die Aktion. Denn tatsächlich versammelte sich nach Abpfiff des Rettungs-Spiels nur eine sehr überschaubare Menschengruppe zum Foto-Termin. Und einen Fotografen schien es auch nicht so recht zu geben. Und die Minuten zogen ins Land, ohne dass sich mal jemand von den Verantwortlichen zu Wort meldete. So fragten sich dann auch nicht wenige, die sich hierher begeben hatten: Passiert hier jetzt noch was?

(c) Christian Dang-anh

Auch diese gute Aktion verpufft leider im weiten Rund, wo sich schon so viel in Luft aufgelöst hat.

Ein Foto aus zig Metern Entfernung

Wie es unter Fußball-Fans so üblich ist, wurde die Situation zunächst mit Humor genommen. “Hat mal einer ein Foto-Handy?”, brüllte einer. Wohlwollendes Gelächter. Anschließend wurden dann noch zwei, drei Gesänge angestimmt, die aber auch schnell wieder verhallten. Irgendwann kam dann auf der anderen Seite des Spielfeldes ein Grüppchen aus dem Spielertunnel geschlendert. Einer davon machte dann auch ein Foto – aus zig Metern Entfernung und mit Blitz. Na toll!

Und das war es dann. Ohne, dass es ein eindeutiges Signal dazu gegeben hätte, löste sich das kleine Trüppchen Alemannia-Fans auf und verließ verdutzt das Stadion – mittlerweile eine gute Stunde nach Abpfiff. Und das ist schade. Denn die Idee, sich gegen das schlechte Image zu positionieren, das uns in den letzten Wochen vor allem in der Boulevard-Presse angedichtet wurde, ist genau richtig! Nur hätte man vielleicht etwas mehr dafür tun müssen, dass auch wirklich 99 Prozent der Alemannia-Fans von der Aktion wissen. Eine Stadion-Durchsage hätte vermutlich gereicht, und die Blöcke O3/O4 wären so voll gewesen wie sonst nie.

So bleibt unterm Strich ein Foto, das mehr an einen Klassenausflug nach Dedenborn erinnert als an den Protest friedlicher Alemannia-Fans. Und eine gute Idee, die im Nichts verpufft ist. ///


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